Montag, 1. Juni 2015

Bangkok


Geschehnisse vom 26.05. - 01.06.2014:

Am nächsten Tag mussten wir dann schon wieder die Insel verlassen. Uns stand ein guter Tagesritt nach Bangkok bevor. 
Am Anfang sah es ein wenig brenzlich aus, da wir einfach kein Taxi ausfindig machen konnten, aber ein Local half uns dann und wir bekamen die Fähre noch recht locker. 
Nach der Fährfahrt mussten wir auf einen Pickup aufspringen (der fungierte als Taxi), da wir keine Bustour zurück nach Bangkok vom Hafen gebucht hatten. 
Dieser Pickup brachte uns dann in die nächst größere Stadt, von der wir dann einen Bus nach Bangkok nahmen. Der Rückweg war also deutlich interessanter als der Hinweg :D
Da der Putsch in Thailand mittlerweile in vollem Gange war, fragten wir uns natürlich was uns in Bangkok erwarten würde. Ausgangssperre war auf 22 Uhr festgesetzt und wir sollten erst gegen kurz vor 22 Uhr an der Busstation mitten in Bangkok ankommen. Doch der restliche Weg zu unserem Hostel war dann auch nicht mehr so weit mit der BTS. 
Als wir nach Bangkok hineinfuhren wurde die Militärpräsents schon früh deutlich. Wir passierten ein paar Checkpunkte und durchgängig waren die Soldaten mit Maschinengewehren bewaffnet. 
Um 22 Uhr waren wir dann an der Bushaltestation. Doch an der BTS angekommen, mussten wir feststellen, dass diese schon geschlossen war. Auch hier standen ein paar Soldaten wache. 
Einzige Möglichkeit war also ein Taxi. Dummerweise war zu diesem Zeitpunkt natürlich jeder auf ein Taxi angewiesen. Doch bei uns ging es recht schnell. Unser Fahrer hatte zwar am Anfang keine Ahnung wo er uns hinbringen sollte, doch das machte er dann durch wagemutige Fahrmanöver wett. Bis heute glaube ich das er einen kleinen Todeswunsch hatte. Mit teilweise guten 100 Sachen fuhr er Slalom um die anderen Autos. 
Dadurch war die Fahrt dann auch recht kurz und er hatte uns sogar richtig abgesetzt. Ob die nächsten Fahrgäste, die nach uns einstiegen, allerdings ihr Ziel erreicht haben steht in den Sternen. 
Wir hatten noch einen kleinen Fußmarsch vor uns. Auf dem Weg lag dann noch ein Foodcourt in dem wir noch ein bisschen was speisten. Da war es dann mittlerweile schon lange nach 22 Uhr, aber niemand schien es zu interessieren. Nur die Straßen waren etwas leer. 
Als unsere Bäuche voll waren, legten wir die letzten Meter, durch eine Gegend zurück, in der man in keinem Fall ein Hostel erwartet hätte. Aber Lars kannte den Weg, da er davor schon ein paar Tage dort war. 
Eigentlich sollte uns der Hostelbesitzer erwarten, aber er war nicht aufzufinden, weshalb wir uns einfach irgend welche Betten aussuchten.
War ganz schick da, mit poliertem Nussboden und einer herrlichen Klimaanlage.


Am nächsten Tag wollten wir dann ein bisschen durch Bangkok ziehen. Da das Geldabheben in Thailand so gut wie überall Geboren kostete war die zweite Tagesaufgabe außerdem eine HSBC oder Citybank zu finden, bei denen keine Gebühren anfielen. Im Monstergebäude der HSBC schien es allerdings schon mal keinen Geldautomaten zu geben. Die Citybank war eigentlich zu weit weg, aber irgendwann standen wir dann doch davor. Lars kaufte dann noch ein kleines Souvenir, bevor es zurück zum Hostel ging. Lars sollte ja nicht seinen Flug verpassen! Für ihn ging es an diesem Tag nämlich schon nach Hause. 


Da das Hostel leider super leer war, guckte ich dann nach einer Alternative. Da kam es günstig das ein Top bewertetes anderes Hostel nur zwei BTS Stationen weiter einen Sale hatte. Also buchte ich mich noch für den gleichen Tag dort ein. 
Um 12 began dann mein kleiner Umzug. Ich bezahlte das aktuelle Hostel, watschelte bis zur BTS, fütterte den Automaten mit Kleingeld, fuhr 2 Stationen und lief dann noch mal eine ganze Weile. Auf Google Maps hatte das irgendwie näher ausgesehen :D
Im neuen Hostel angekommen, checkte ich schnell ein und genehmigten mir erst mal eine kalte Dusche. Erfreulicherweise war dort auch deutlich mehr los. Mit ein paar anderen Typen verabredete ich mich dann erst mal Abends zum Essen. Doch Tagsüber wollte ich natürlich nicht untätig rumsitzen. Nachdem das Wifi eingerichtet war, suchte ich mir meine Route raus. 
Die kann ich jetzt nicht mehr genau rezitieren, aber ich nahm die MRT zur Endstation und dann kam ich recht nahe des großen Flusses (Chao Phraya) heraus. Dort wanderte ich ein bisschen ohne direktes Ziel in den Gassen umher. Ich wiederhol es ja immer gerne. Beste Sache die man machen kann :D
Durch Zufall kam ich also zu einer der Fähranleger. Auf dem Fluss verkehren etliche verschiedene Fähren, die einen auch zu vielen der Sehenswürdigkeiten bringen. Ich guckte dann schnell welches Boot mich den Fluss runter bringen würde und sprang auf. 
Die Tempel ließ ich links liegen und stieg stattdessen nahe der bekannten Khao San Road aus. Das dürfte mit Abstand die bekannteste Partystraße in ganz Bangkok sein. 
Dort war dann auch am frühen Abend schon recht viel los. Doch ich wollte mir den Spaß nur mal angeguckt haben. Auf dem Rückweg zur Fähre meinte ich dann noch ein Mädel wieder zu erkennen, aber sie war zu schnell in den Menschenmassen verschwunden, als das ich sie aufhalten hätte können. 
Da das letzte Boot noch etwas brauchte, setzte ich mich noch mit nem kalten Getränk in einen Park und genoss die Thailändischen Sonnenstrahlen. 
Da ich dieses Mal ein anderes Boot nahm, konnte ich bis fast zum Hostel zurück fahren. Nur noch kurz in die BTS und ich war da. 
Dann ging es noch in einem kleinen Laden, der Streetfood kochte,  mit den Leuten aus meinem Zimmer was Essen.



Da ich nicht so die große Lust auf die typischen Sehenswürdigkeiten in Bangkok hatte, die vor allem aus Tempeln bestanden, war ich den Großteil des Vormittags im Hostel und Nachmittags fuhr ich dann noch in eines der riesigen Einkaufscenter. Die sind hauptsächlich dafür bekannt, gefakte Designerware zu verkaufen. 
Da ich aber nach nichts bestimmten suchte, ging ich nur ein bisschen durch die Gänge und war überrascht wie groß das ganze dann doch war. Und wirklich jeder verkaufte gefälschte Ware. In einem „offiziellen“ Einkaufscenter! 
Am frühen Abend ging es dann zurück ins Hostel. Dieses mal gingen wir wirklich richtig Streetfood essen. Der Stand war recht nah und hatte überraschenderweise sogar einen Eintrag auf TripAdvisor :D 
Die Preise waren trotzdem nicht höher als in einer normalen Garküche. Und die lobenden Bewertungen im Internet waren allesamt wahr. Super Essen!
Danach quatschten wir noch ein bisschen und ich zog noch mal los zu einem 7-Eleven um ein paar Snacks und ne Zahnbürste für eine aus dem Zimmer zu besorgen :D 



Am vorherigen Abend hatte ich noch etwas mit mir gerungen, aber mich dann am Ende doch dazu entschieden noch mal umzuziehen. Am letzten Tag gönnte ich mir also noch mal ein Hotel, welches ebenfalls praktischerweise einen Sale zu diesem Zeitpunkt hatte. Außerdem hatte ich mir vor der Reise mal eine Mitgliedschaft bei dem dazugehörigen Bonusprogramm erschlichen, womit mir ein Upgrade und ein early Check-In schon mal sicher war :D
Also ging es gegen 11 Uhr zu dem Hotel. Als ich ankam, guckte die Rezeptionsdame erst etwas komisch und fragte was ich wolle, als ich dann jedoch erwähnte das ich eine Reservierung hätte, schlug ihre Laune ganz schnell auf freundlich um. Dummerweise lag beim Hotel keine Reservierung vor. Nach ein bisschen hin und her, Bestätigungsmail zeigen, etc., kam dann irgendwann die Managerin und hat das ganze recht schnell geklärt. Ich bekam mein fettes Zimmer im 39. Stock und alle waren glücklich.
Das Zimmer war dann auch mehr ne Suite und verfügte über jeden schnick schnack. Allein das Bett war der Hammer! 
Ich verbrachte also erst mal eine Weile im Zimmer bevor ich mich an den Pool legte und mich brutzeln ließ. Nach etlichen Bahnen im kalten Pool ging es dann zurück aufs Zimmer. Im Fahrstuhl fielen mir dann die Happy Hour Zeiten der Sky Bar des Hotels auf. Ich wusste also schon mal was ich gegen 18 Uhr tun würde.
Leider fiel der Sonnenuntergang nicht so super aus wie erwartet, da es recht bewölkt war. Aber de kalte Cocktail mundete sehr gut. 
Ich verließ dann noch mal das Hotel um was Essen zu gehen. Die Rezeptionsdame legte mir dann nahe, doch ein Taxi zu nehmen, da es ja etwas gefährlich draußen ist…
Gut versteht sich von selbst, dass ich trotzdem gelaufen bin. Ich ging also wieder zu der Garküche vom Vortag. Man war sichtlich erfreut mich wieder begrüßen zu dürfen und es war als wenn man sich schon Jahre kennt. Ein bisschen Smalltalk und schon stand das herrliche Pad Thai wieder vor mir. Natürlich immer am besten mit Stäbchen genossen!
Auf dem Rückweg zum Hotel kaufte ich noch ein Bierchen, den auch wenn das Zimmer billig war, die Minibarpreise waren wie in jedem Hotel abnormal hoch.
Wieder im Zimmer, stellte ich entzückt fest, dass mein Fruchtkorb auch angekommen war. Und dann schlummerte ich auch bald seelenruhig in meinem wunderbaren Bettchen ein…



Und dann war er da, der Tag an dem es nach Hause ging. 
Doch vorher gab es natürlich noch ein reichhaltiges leckeres Frühstück. Glücklicherweise hatte ich den erschlichen Status, so konnte ich noch länger in meinem Zimmer bleiben. Aber dann musste ich doch irgendwann los. Ich Checkte bei meiner Rezeptionsdame aus (Sie schien irgendwie immer dort zu sein) und konnte dann praktischerweise noch den Shuttleservice des Hotels nutzen. Dieser brachte mich zur nächsten BTS Station, wo ich noch mein letztes Kleingeld los wurde. 
Dann musste ich noch einmal in den Flughafenzug umsteigen. Die Schlange am Schalter war recht kurz, aber leider war der Flug ausgebucht, was hieß das aus meinem glorreichen Plan, Business zurück zu fliegen, nichts wurde. 
Ich ging dann direkt zum Terminal, auch wenn ich noch etwas Zeit hatte. Aus versehen stellte ich mich bei der Sicherheitskontrolle in einen dieser Ganzkörperscanner. Hätte man aber auch mit einer anderen Schlange umgehen können.
Nach ein bisschen warten, ohne funktionierendes Wifi, begann dann auch das Boarding. Ich dachte schon, dass mein Nebenplatz im Flugzeug doch noch frei bleiben würde, aber dann kam doch noch jemand im letzten Moment. Stellte sich heraus, dass wir uns am Morgen schon mal im Hotelaufzug begegnet waren. Jaja, die Welt war klein. Wir unterhielten uns ein bisschen und ich erfuhr, dass er auf dem Weg nach Nürnberg war. Dort würde er einen Freund besuchen und dann weiter nach Paris reisen. 
Mein Nachbar auf der anderen Seite stellte sich als noch gesprächiger heraus. Der gute Mann war selbstständiger Unternehmensberater, war geschäftlich, mit anschließendem Kurzurlaub in Bangkok unterwegs gewesen und fand es total scheiße das er nicht in die Business geupgraded wurde. Normalerweise passierte das mit seinem Goldstatus nämlich immer :D 
Mit Etihad fliegt es sich ja immer ganz gut und so gibt es auch von diesem Flug nichts besonderes zu berichten. 
In Abu Dhabi angekommen, musste man dann gefühlt erst mal durch den ganzen Flughafen dackeln, bevor man im Anschlussterminal war. Dort hieß es dann leider noch mal zwei Stunden warten. Wifi war auch nicht vorhanden, was mich etwas erstaunte, da die Serviceleistungen der Araber ja sonst top sind. 
Als dann das Boarding los ging, machte sich allgemeine Hektik breit. Keine Ahnung ob das nur die Deutschen machen aber irgendwie fiel mir das dort besonders auf. 
Im Flugzeug musste ich dann erst mal ein Mädel von meinem Platz verscheuchen, die sich schon ganz heimelig eingerichtet hatte. 
Auch der Flug war normal, ich schlief eigentlich die ganze Zeit. In Tegel angekommen, begrüßte mich ein recht netter Zollbeamter mit einem Schmunzeln und den Worten „Na, auch mal wieder da?!“ 
Mein Rucksack kam dann gefühlt als letzter nach gut 40 Minuten auch mal an Land. 
Und dann war ich wieder da. Auf deutschem Boden. Großartig! In Empfang genommen von Mudda und Vadda, die sich wohl schon Sorgen gemacht hatten, ob ich doch nicht in dem Flugzeug gewesen war.


Ich hab ne Weile überlegt was ich als Abschluss des Ganzen hier schreibe. Am Ende kann ich nicht verleugnen, dass ich das mit dem Wiederkommen etwas nüchtern sehe. Alles in einem Wort, oder in einem kurzen Satz zu beschrieben halte ich für unmöglich. Also gibt es zwei kleine Zitate, die ich für recht passend halte. 

I haven’t been everywhere, but it’s on my list. – Susan Sontag


A good traveler has no fixed plans, and is not intent on arriving. - Lao Tzu

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