Donnerstag, 3. April 2014

Sibu und Miri - Planänderungen und die Mafia

Geschehnisse vom 26.02. - 01.03.:

Am nächsten Tag reisten Sadie und Linda dann ab. Sadie flog auf die Philippinen und Linda flog in den Norden von Borneo nach Kota Kinabalu. Aber nicht nur die beiden reisten ab. Das Zimmer leerte sich an diesem Tag komplett. Alle reisten ab. So hatte ich einen relativ ruhigen Tag. Ich wollte mir die kleine Stadt dann noch mal von oben angucken. Allerdings war der Turm, der diese Möglichkeit bot, leider geschlossen. Nur ein paar komische Leute machten am Fuße dessen ein paar noch komischere Übungen. So eine Art Yoga. Hatte jedenfalls etwas Ähnlichkeit, wenn auch nicht viel...
Für den nächsten Tag buchte ich mir dann noch ein Taxi zum Pier, von dem aus ich mit einem Speedboot nach Sibu. Dort wollte ich dann eine Nacht bleiben, um dann den Weg nach Kapit fort zu setzten. Um dann schließlich von dort noch weiter in den Dschungel zu fahren. Das war jedenfalls der Plan, der Abenteuer versprach. 


Der geschlossene Turm


Sibu:

Am nächsten Tag brachte mich das Taxi also zum Pier, ich holte mir eine Karte, wurde dieses mal ausnahmsweise nicht für eine Frau gehalten, ging auf‘s Boot und wartete erst mal. Das Boot war in ganz guter Verfassung und ich hatte es mir oben an der frischen Luft bequem gemacht. Das Gepäck wurde in die Mitte geworfen und am Ende mit einer Plane gesichert. Hm, es sah so aus, als ob es stürmisch werden könnte. 
Dann erwachten die, geschätzt, fünf Außenborder zum Leben und zeigten gleich mal was in ihnen steckte. Eine Menge PS. Wir schlängelten uns mit dem Fluss durch das Land, bis wir einen Teil relativ offenes Meer erreichten. 
Ab da wurde es dann etwas anders. Das Boot fing deutlich an, über die Wellen zu springen und sich von rechts nach links zu werfen. Von „neigen“ konnte schon gar nicht mehr die Rede sein...
Als ich dann mehrmals eine ordentliche Ladung Wasser abbekam, wechselte ich den Platz. In der Mitte des Bootes und im Windschatten ließ es sich dann gut aushalten. Neben mir waren zu diesem Zeitpunkt nur noch zwei andere Locals an Deck. Alle anderen hatten sich reingesetzt. Aber, auch wenn ich nicht sehr anfällig für die liebe Seekrankheit bin, dass hätte mir den Rest gegeben. 
Nach einer guten Stunde erreichten wir dann wieder ruhigere Gewässer. Der Fluss schlängelte sich wieder durchs Landesinnere und wir machten noch einen Stopp, bevor wir in Sibu ankamen. 
Wie immer wurde man kurz von Leuten belatschert, ob man nicht dies und das Boot nehmen wolle, oder vielleicht ein Taxi bräuchte. Komischerweise war es aber relativ verhalten. Was war da los?
Da ich mir schon einen Ort ausgeguckt hatte, an dem ich nächtigen würde und auch wusste wo dieser lag, konnte ich ganz entspannt dort hin stapfen. Im Hotel angekommen, wurde ich von einer sehr netten Rezeption empfangen und entschied mich dann für ein sagenhaft billiges Zimmer. 
Das war, bis auf die etwas alte Ausstattung und deutlichen Gebrauchsspuren aber ganz gut. 
Da mein Magen etwas knurrte und ich auch noch den Tempel in der Stadt angucken wollte, machte ich mich auf nach draußen. 
Eine Sache ließ mich an dieser Stadt aber nicht los. Es fühlte sich einfach nicht richtig an. Die ganze Atmosphäre war komisch. Das lag zum einen daran, dass es eine dreckige, hässliche Hafenstadt sein mag, aber auch an den Menschen. Man wurde in einer Tour angestarrt. Und das nicht in einer netten Weise. 
Der Tempel stellte sich als langweilig heraus. Aber ich fand einen Supermarkt der ganz leckere Backwaren hatte. Da es dann noch anfing wie aus Eimern zu schütten, verbrachte ich bestimmt eine halbe Stunde damit, durch die komplett langweilige Mall zu laufen. Dann hatte es etwas nachgelassen, womit ich mich zu frieden gab. 
Zurück im Hotel las ich dann mal etwas genauer über die Stadt. Die Wörter: Mafia, Korruption, etc. vielen dabei des öfteren mal. Naja, wenigstens hatte ich jetzt eine Erklärung für die „Atmosphäre“. 
Abends ging es dann noch mal raus, um was zu Essen. Ich kehrte in einen der etlichen lokalen Läden ein. Nicht das es irgendwelche westlichen gegeben hätte...
Man war mal wieder sichtlich überrascht ein Weißgesicht zu sehen, freute sich aber darüber, das dieses ein paar Brocken Malay sprach und auch wusste mit Stäbchen umzugehen.


Einziges Bild aus Sibu, aus dem Hotelfenster heraus...


Miri:

Am nächsten Tag hieß es dann die Reise gen Dschungel fortsetzten. Zum Pier war es nicht weit. Als ich mich gerade nach einem Boot Richtung Kapit umsah, kam mir ein älteres Ehepaar entgegen, welches ich schon auf dem Boot von Kuching nach Sibu getroffen hatte. Und von ihnen bekam ich dann die schlechte Nachricht. Da der Fluss zu niedrig war, gab es zwar Boote nach Kapit, von dort dann aber keine weiteren, noch tiefer in den Dschungel hinein. Joa, so stand ich da erstmal da. Ganz dumm gelaufen. Da es in Kapit aber sowieso nichts zu tun gab, entschied ich zu versuchen, noch am selben Tag nach Miri zu kommen. Das würde zwar eine sehr amüsante Organisation werden, aber so bekam ich wenigstens ein bisschen Abenteuer. Stadtabenteuer. Yeahh.
Ich also zurück zum Hotel. Dort nachgefragt, welche Möglichkeit es gäbe es noch nach Miri zu schaffen. Die lieben Damen der Rezeption waren dann aber anscheinend so glücklich mich wieder zu sehen, dass sie alle durcheinander redeten, was mir im Endeffekt auch nicht half. Aber sie waren gleichzeitig auch sichtlich von meiner misslichen Lage mitgenommen. Das einzige was ich dem Wortschwall entnehmen konnte, war dann, dass es ein Busterminal außerhalb der Stadt gab. Und da würde irgendein Bus hinfahren. Oder ein Taxi. 
Da mir das alles noch etwas schwammig war, guckte ich noch mal schnell im Internet. Dort war dann schon etwas spezifischer angegeben, dass den ganzen Tag über Busse fahren würden. Das erstaunte mich ziemlich. Allerdings war es schwer mit öffentlichen Transportmitteln zu dem Terminal zu kommen. Und wenn dann nur einmal stündlich. Also musste ich in den sauren Apfel beißen und ein Taxi nehmen. 
Ich verabschiedete mich erneut von den Damen, welche mir alles Gute wünschten und ging zurück zum Pier, wo auch ein paar Taxis rumstanden. Ich fragte einen, der mich dann an den nächsten Taxifahrer weiterleitete. Dieser war dann anscheinend bereit mich dort hin zu bringen. Nach sehr, sehr, sehr harten Verhandlungen über den Preis waren wir uns schließlich einig. 
Nach 20 Minuten fand ich mich so an dem Busbahnhof wieder. Es stürmten gleich ein paar Leute auf mich ein. Die Busgesellschaft, über die ich die besten Sachen gelesen hatte, fuhr natürlich erst wieder um drei Uhr, womit ich in der tiefsten Nacht ankommen würde. Aber es gab einen Bus der Zeitnah abfuhr. Und der war sogar billiger. 
Und ehrlich gesagt war der auch schwer in Ordnung. Wir hielten einmal an, ich kaufte mir ein bisschen Gebäck, womit der Magen dann auch zufrieden war. 
Ich glaube gegen vier Uhr waren wir dann in Bintulu. Dort steigen ein paar Leute aus, ein paar ein. Ich blieb sitzen. 
Und schließlich kamen wir in Miri an. Gegen Neun glaube ich. Um Eins war ich gestartet. 
Auf dem dunklen Busbahnhof konnte ich nur ein Taxi ausmachen, dass ich mir dann am Ende noch mit einem Local teilte. Auf dem Weg zur Stadt musste dann erst mal noch getankt werden, bevor ich dann gegen 10 am Hostel war. 
Als alles ins Zimmer geschmissen war, ging ich erst mal was Essen. Und dann freute ich mich nur noch über eine sehr gute Dusche.

Am nächsten Tag bekam ich dann Gesellschaft im Zimmer. Das war nebenbei bemerkt nur ein Zweibettzimmer. Richtig große Zimmer hatte das „Hostel“ wohl nicht.
So zog ich dann erst mal mit einem Local los. Er war auf Geschäftsreise, hatte die Nacht zuvor im Mariott gewohnt, aber einen Tag Puffer, bevor er zurück nach Kuala Lumpur flog. Wir gingen zu einer traditionellen malaysischen Bäckerei und aßen dann in einem kleinen Laden. Dann gingen uns aber auch schon die Ideen aus. Wir spazierten noch durch eine Mall, dann war Miri für uns aber auch schon erledigt. 

Zu allem Überfluss funktionierte das Wifi im Hostel dann nicht mehr, was das weitere organisieren etwas schwer werden ließ. Aber irgendwann ging es dann wieder und ich stürzte mich auf das nächste Land auf meiner Route. Brunei.


Einziges Bild aus Miri...

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